Das im Renaissance-Stil angelegte Veltheimer Schloss hat den Charakter einer typischen Wasserburg bis heute gewahrt. Als starke Wehranlage an der Westspitze des Elms, nahe dem Ohewald, diente sie wohl schon im frühen Mittelalter zum Schutz des Reitlingstals bzw. zur Abwehr anstürmender Slawen und Ungarn. Der nahe liegende „alte“ Erdfall speist den Burggraben, der den Innenhof vollständig umgibt, mit frischem Quellwasser.
Ab 1555 baute Ernst von Honrodt auf den Mauern der Burg das Wasserschloss auf. Von Westen erreicht man den Schlosshof mit dem Turm über eine auf vier Bögen ruhenden Steinbrücke und eine Durchfahrt. Besonders malerisch ist das Portal an der nördlichen Frontseite des Hauptgebäudes (nur im Rahmen einer Führung zugänglich). Seit 1832 ist das Rittergut wieder im Besitz der Familie von Veltheim.
In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich die Patronatskirche St. Remigius. Veltheim war ein altes Pfarrdorf, das früher im Bann Lucklum stand. Eine romanische Kirche bestand sicher 1214, als urkundlich ein „H. sacerdos de Velthem“ (Pfarrer von Veltheim) als Zeuge eines Rechtsgeschäfts zwischen dem Abt von Riddagshausen und Rittern aus Rautheim genannt wird. Im Jahre 1870 wurde die Kirche nach den Plänen des braunschweigischen Baurats Peter Josef Krahe im romanischen Stil mit Querschiff und Apsis umgestaltet. Besondere Kleinode sind der Flügelaltar aus dem 15. Jahrhundert und eine Grabplatte mit einer Reliquiengruft sowie die Epitaphe des Erbauers des Wasserschlosses Ernst von Honrodt und seiner zweiten Frau.
1948/49 wurde am Wasserweg die katholische Kirche von schlesischen Heimatvertriebenen erbaut und vom Diözesanbischof Dr. Josef Godehard Machens aus Hildesheim dem Heiligen Kreuz Christi geweiht - „Stat Crux dum volvitur orbis“ – „Fest steht das Kreuz im Wirbel aller Zeiten“. Die alte Taufkapelle wurde 1997 zur Marienkapelle umgebaut und bietet als „Kirche am Weg“ immer Raum für ein paar Minuten Stille und Gebet. Die Kapelle wird geprägt durch ein aus Holz geschnitztes Marienbild vom Veltheimer Steinmetz und Bildhauer Georg Schubert.
Veltheim ist am historischen Braunschweiger Jakobsweg von Magdeburg nach Hildesheim/Höxter angeschlossen und bietet Pilgern die Möglichkeit, in einer Pilgerherberge zu übernachten.
Herbert Wolff, Ortsheimatpfleger